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Zukunft, Reisen & Technik
Schon gehört, vom französischen Expeditionsschiff “Captain Arctic” von Selar? Von einer schwimmenden Stadt in Form einer Schildkröte? Vom Unterwasser-Roboter “Algen-Power”? Diese und ähnliche Besonderheiten findest du hier. Enjoy!
Pangeos, die schwimmende Mega-Schildkröte für 60.000 Menschen
Eine emissionsfreie Tera-Yacht der Zukunft?
Die Tera-Yacht Pangeos, benannt nach dem Urkontinent Pangea, soll als gigantisches Schiff in Form einer Schildkröte gebaut werden. Mit einer Länge von 550 Metern und einer Breite von 610 Metern wäre sie das größte Wasserfahrzeug der Welt – und zugleich ein schwimmendes Zuhause für bis zu 60.000 Menschen.
Angetrieben wird die futuristische Yacht vollständig emissionsfrei – durch eine Kombination aus Solarenergie, Windkraft und der Nutzung von Wellenenergie. Eine große Solaranlage auf dem Rücken liefert Strom, während die vorderen "Flossen" der Schildkröte die Energie der Wellen einfangen und in elektrische Energie umwandeln.
Mit einer Reisegeschwindigkeit von fünf Knoten (ca. 9 km/h) wäre Pangeos zwar deutlich langsamer als klassische Kreuzfahrtschiffe, dafür aber ein Symbol für nachhaltige Mobilität auf den Weltmeeren.
Ob das Projekt tatsächlich realisiert wird, ist allerdings ungewiss – bisher existiert kein Dock, das groß genug für den Bau eines solchen Megaschiffs wäre.
Vision oder Realität? Die Tera-Yacht Pangeos
Die Tera-Yacht Pangeos gilt als eine der spektakulärsten Designstudien der letzten Jahre. Die Idee stammt vom italienischen Lazzarini Design Studio, das für seine futuristischen Entwürfe bekannt ist. Interessanterweise findet sich das Projekt nicht auf der offiziellen Website des Studios. Ein Hinweis darauf, dass Pangeos bislang ein reines Konzept bleibt – ohne konkrete Baupläne, Finanzierung oder marinetechnische Umsetzung. Stattdessen verbreitete sich die Idee über Medien wie Designboom oder New Atlas, wo die Visualisierungen für weltweite Aufmerksamkeit sorgten. So steht Pangeos sinnbildlich für eine neue Form von Designkommunikation: nicht als Bauauftrag, sondern als visionärer Diskurs über unsere Zukunft auf dem Wasser – irgendwo zwischen Architektur, Fiktion und Technikfantasie.
Nachhaltigkeit trifft Abenteuer
Mit der Captain Arctic zum Nordpol
Die Captain Arctic ist speziell für flexible, nachhaltige Routen in der Arktis konzipiert – unter anderem entlang der atemberaubenden Küsten von Norwegen, Grönland und Svalbard (Spitzbergen). Selar arbeitet dabei eng mit lokalen Gemeinschaften und Forschungseinrichtungen zusammen. Ein besonderes Anliegen ist der aktive Beitrag zur Plastikreduktion in arktischen Gewässern. Angetrieben wird das Schiff durch fünf 35 Meter hohe Flügelmasten mit rund 2.000 m² integrierten Solarzellen sowie windbasierter Hydrogeneration.
An Bord der Captain Arctic erwartet die Gäste ein exklusives, minimalistisches Design von Joséphine Fossey. Das Schiff bietet Platz für 36 Gäste und 24 Crew-Mitglieder in 19 hochwertig ausgestatteten Kabinen. Für Entspannung und Forschung stehen eine Sauna, ein Eisbad, ein Fitnessstudio sowie ein modernes Wissenschaftslabor zur Verfügung.
Ab in die Zukunft
Selar ist ein visionäres Start-up aus Frankreich, das mit dem zukunftsweisenden Expeditionsschiff Captain Arctic neue Maßstäbe für nachhaltiges Reisen auf dem Meer setzt. Der 70 Meter lange Hybridsegler vereint modernste Wind- und Solartechnologie für ein nahezu emissionsfreies Fahrerlebnis – mit einer geplanten CO₂-Einsparung von über 90 %. Der offizielle Baustart der Captain Arctic war im November 2024. Die erste Expeditionsreise in die Arktis soll im November 2026 stattfinden. Bis dahin wird das Schiff in enger Zusammenarbeit mit Nachhaltigkeitsexperten und Designern finalisiert – mit dem Ziel, ein neues Kapitel in der Geschichte umweltfreundlicher Seereisen aufzuschlagen.
Biologisch abbaubarer Kunststoff
Neue umweltfreundliche Alternative zersetzt sich vollständig in Meerwasser
Eine bahnbrechende Entwicklung aus Japan könnte die weltweite Plastikverschmutzung drastisch reduzieren: Ein Forschungsteam des RIKEN Center for Emergent Matter Science und der University of Tokyo hat ein innovatives, supramolekulares Polymer entwickelt, das sich innerhalb weniger Stunden in Meerwasser vollständig auflöst – ganz ohne schädliche Rückstände.
Der neuartige Kunststoff ist umweltfreundlich, ungiftig, nicht entflammbar und setzt beim Abbau kein Kohlendioxid frei. Das Material hinterlässt keinerlei Mikroplastik. In Labortests löste sich ein etwa 5 cm großes Stück des Polymers – abhängig von der Dicke – in nur 2 bis 8 Stunden vollständig in Seewasser auf.
Kunststoff ohne Microplastik
Hergestellt wird das Polymer aus unbedenklichen Inhaltsstoffen wie Natriumhexametaphosphat (einem Lebensmittelzusatzstoff) und Guanidinium-Monomeren, wie sie auch in Düngemitteln verwendet werden. Beim Auflösen entstehen mineralische Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff, die von Mikroorganismen vollständig abgebaut werden können. Auch in salzhaltiger Erde zeigte das Material hohe Abbaubarkeit: Ein 5 cm großes Stück zersetzte sich dort innerhalb von etwa 200 Stunden. Diese Innovation bietet enormes Potenzial für die Entwicklung biologisch abbaubarer Verpackungen, Einwegprodukte und weiterer Kunststoffanwendungen – insbesondere in maritimen Umgebungen.
Ponant plant CO₂-neutrales Kreuzfahrtschiff
Projekt „Swap2Zero“ startet durch
Die französische Luxusreederei Ponant setzt neue Maßstäbe im nachhaltigen Kreuzfahrttourismus: Mit dem ambitionierten Projekt Swap2Zero soll bis spätestens 2030 das erste Hochsee-Kreuzfahrtschiff in Dienst gestellt werden, das im Betrieb vollständig CO₂-neutral ist – inklusive Hafenaufenthalte.
Das visionäre Schiff wird mit einem hybriden Energie- und Antriebssystem ausgestattet, das u. a. auf Windkraft, Sonnenenergie und flüssigen Wasserstoff setzt. Über 1.000 m² Solarpanels, intelligente Brennstoffzellen, ein automatisiertes Segelsystem (Oceanwings® oder Solid Sail) sowie ein digitaler Zwilling zur Routenoptimierung machen das emissionsfreie Reisen auf See erstmals realistisch.
Emissionsfrei auf hoher See
Das neue Schiff von Ponant setzt auf einen windgestützten Antrieb, der bis zu 50 Prozent Energie einsparen soll. Ergänzt wird dieses System durch großflächige Photovoltaikmodule, die sowohl in Decks als auch in die Segel integriert sind. Für den emissionsfreien Betrieb kommen zudem Niedertemperatur-Brennstoffzellen zum Einsatz, die sowohl den Antrieb als auch den Hotelbetrieb an Bord versorgen. Als Treibstoff dient flüssiger Wasserstoff, der aus erneuerbaren Quellen stammt. Darüber hinaus verfügt das Schiff über eine eigene CO₂-Rückgewinnungstechnologie, die Emissionen aktiv reduziert. Mit einer Autonomie von bis zu 30 Tagen kann das Schiff vollständig ohne fossile Brennstoffe operieren.




