Lebensraum Meer
Ein einzigartiges Ökosystem voller Leben und Vielfalt
Vielfalt - ein viel genutztes Wort in diesen Zeiten. Der Ozean ist ein perfektes Beispiel dafür, wie wichtig Vielfalt ist.
Ein Beispiel: Stell dir ein farbenfrohes Korallenriff vor – wie eine lebendige Unterwasserstadt. Fische in allen Farben huschen zwischen den Korallen hindurch, Seeigel krabbeln über den Boden, Algen wiegen sich in der Strömung. Jeder dieser Bewohner hat eine Aufgabe: Manche halten das Riff sauber, andere sorgen dafür, dass es genug, aber nicht zu viele Algen gibt. Es ist ein fein abgestimmtes Miteinander – ein echtes Teamwork der Natur.
Jetzt stell dir vor, eine einzige Art verschwindet – zum Beispiel ein kleiner Pflanzenfresser, der normalerweise die Algen im Zaum hält. Anfangs scheint sich kaum etwas zu verändern. Doch nach und nach wachsen die Algen unkontrolliert, überwuchern die Korallen, nehmen ihnen das Licht und die Nährstoffe. Die Korallen sterben ab. Mit ihnen verschwinden die Fische, die sich dort versteckt oder fortgepflanzt haben. Und plötzlich ist aus dem lebendigen Riff ein grauer, toter Ort geworden.
Was wie ein winziges Detail wirkt – ein einziger fehlender Fisch – hat das ganze System aus dem Gleichgewicht gebracht. Genau das ist das Prinzip der Meeresvielfalt: Jede Art, ob groß oder klein, ist ein Zahnrad im großen Uhrwerk Ozean. Fehlt eines, funktioniert das Ganze nicht mehr. Und je mehr Vielfalt es gibt, desto stabiler und gesünder bleibt das Meer – für Tiere, Pflanzen und uns Menschen.
Maritime Artenvielfalt, so wie sie die Natur geschaffen hat, macht Lebensräume und Bewohner unter Wasser und an den Küsten widerstands- und überlebensfähig. Die Natur ist genial, kreativ und einfallsreich. Sie hat viel zu bieten: Faszinierende Symbiosen, die sich auf äußerst interessante Weise ergänzen und etliches mehr. Eine funktionierende biologische Vielfalt ist nicht nur an Land, sondern auch in den Ozeanen wichtig und für unser aller Leben notwendig.
Ozeane im Stress
Früher standen Entwicklung, Fortschritt und technologische Innovationen im Vordergrund. Abfallprodukte, die durch die Produktion verschiedenster Artikel entstanden und im Meer landeten, waren für die Wirtschaft erstmal uninteressant. Ob das nun Plastik, Öl oder Lärm war - egal. Wir, die Verbraucher, ändern daran nicht viel, vor allem, weil wir den ganzen Mist kaufen, von dem wir gar nicht wissen, wie er eigentlich hergestellt wird.
Wir sollten uns viel öfter fragen, wo kommen die Rohstoffe her, wie werden sie gewonnen und vor allem: Braucht es das? Geht es nicht auch anders? Die Natur kann zwar so einiges abfangen, ist kreativ und anpassungsfähig, aber nicht so über die Maßen. Lass uns mal einen Blick unter die Wasseroberfläche werfen und nachschauen, wie gestresst die Ozeane sind und wie wir das ändern können.
Meeresforschung
Der Mensch weiß mehr über die Mondfahrt und das Weltall, als über die Ozeane des Planeten Erde. In unvorstellbaren Tiefen herrscht reges Leben, was man sich vor einigen Jahrzehnten noch nicht vorstellen konnte. Die menschliche Logik besagte, es könne aufgrund des hohen Drucks und der Dunkelheit kein Leben mehr in der Tiefsee geben. Umso interessanter und spannender sind die Entdeckungen, welche Wissenschaft und Forschung in diesen Zeiten machen.
Es herrschen völlig andere Naturgesetze in diesen unglaublichen Tiefen, als wir uns das derzeit noch vorstellen können. Die Tiefseebewohner produzieren ihr Licht selbst und die Natur gab zum Beispiel dem Koloss-Kalmar Augen, so groß wie Fußbälle. Komm mit und tauche ein, in die Welt der Vampirtintenfische, Seefledermäuse und Peitschenangler.
Ziele für nachhaltige Entwicklung
Biologische Vielfalt im Meer erhalten
Bei den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung geht es um politische Zielsetzungen. Diese sollen weltweit zu einer Verbesserung in folgenden Bereichen beitragen: Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft, Thema Wasser und Hygiene, Energie, Bildung, Armut, Gesundheit, Klimawandel und Management natürlicher Ressourcen. Bei dem Ziel Nr. 14 - Leben unter Wasser (Life below water) - geht es um die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen.
Die Meeres- und Nährstoffverschmutzung soll verhindert werden und der bereits vorhandene Meeresmüll soll erheblich reduziert werden. Die Küstenökosysteme sollen nachhaltig bewirtschaftet und auch geschützt werden und die Auswirkungen der Versauerung der Meere soll minimiert werden. Die Überfischung ist natürlich ebenfalls ein großes Thema, das offensichtlich bisher nicht so umgesetzt wurde, wie es sinnvoll wäre. Biologische Vielfalt im Meer soll bewahrt, geschützt und erhalten werden.



