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Plastikmüll in den Ozeanen

Entstehung | Auswirkung | Gegenmaßnahmen

Das Problem des Plastikmülls in den Meeren ist ein ernstes globales Umweltproblem, das die marine Biodiversität bedroht und negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Ökosysteme und die menschliche Gesundheit hat. Jedes Jahr gelangen schätzungsweise 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane, wo er sich aufgrund der hohen Resistenz von Plastikmaterialien gegenüber Abbau- und Zersetzungsvorgängen über Jahrhunderte hinweg ansammelt. Der Plastikmüll beeinträchtigt die marine Biodiversität, indem er Tieren wie Walen, Delfinen, Meeresschildkröten und Vögeln schadet, die ihn oft für Nahrung halten oder darin verheddern. Der Plastikmüll kann auch in die Nahrungskette gelangen und somit letztendlich auch für den Menschen zur Gefahr werden.

Um das Problem des Plastikmülls in den Meeren zu lösen, gibt es verschiedene Ansätze. Einerseits kann die Reduzierung der Plastikproduktion und die Förderung von Recycling und Wiederverwendung von Plastik dazu beitragen, die Menge an Plastikmüll, die in die Meere gelangt, zu reduzieren. Andererseits können Maßnahmen wie Strandreinigungen, Müllsammelaktionen auf See und die Einführung von umweltfreundlichen Verpackungen dazu beitragen, den bereits vorhandenen Plastikmüll aus dem Meer zu entfernen. Es ist wichtig, dass wir alle Verantwortung übernehmen und unseren Teil dazu beitragen, um das Problem des Plastikmülls in den Meeren zu lösen und unsere Ozeane und ihre Bewohner zu schützen.

Wo kommt der Plastikmüll her?

Die Entstehung

Die Hauptverursacher sind asiatische Länder wie China, Indonesien, Vietnam und die Philippinen. In den Ländern mit den untersuchten Küstenregionen seien im Jahr 2010 275 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert worden. Beinahe 100 Millionen Tonnen davon kommen aus der Bevölkerung, die innerhalb eines 50km Streifens an den Küsten leben. 32 Millionen davon sind unsachgemäß entsorgt worden. So legt es eine aktuelle Studie des Magazins Science dar.

Auch über Flüsse findet das Plastik seinen Weg in die Ozeane. Oder per Mülldeponien und wilde Müllkippen, die im Ödland an Flüssen, Sümpfen oder Meeresküsten aufgeschüttet werden. Laut Umweltbundesamt hält sich so eine Plastikflasche 450 Jahre, ein Fischfang-Nylonnetz 600. 25.000 Stück hiervon geraten jährlich unkontrolliert in die Meere. 

Über fünf Billionen Plastikstücke vermüllen derzeit den Ozean. Der wenigste Plastikmüll fällt über die Reling von Schiffen. Der meiste Müll kommt von Landseite. Ein Teil des in den Meeren treibenden Müll wird durch Wellenbewegung und Sonnenlicht letztlich pulverisiert und gelangt auf diesem Weg in die Mägen verschiedener Meeresbewohner und somit in unsere Nahrungskette, angereichert mit giftigen und krebsverursachenden Chemikalien wie DDT (Insektizid) und polychlorierte Biphenyle (Chlorverbindungen). 

Auch durch Umweltkatastrophen, wie der Tsunami im Jahr 2011, werden große Mengen von Gegenständen ins Meer geschwemmt. Im Nordpazifik liegt ein Teppich aus Müll, so groß wie Deutschland.

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Die Auswirkungen

Der Kreislauf des Plastikmülls in den Ozeanen

Plastik im Meer hat verschiedene Auswirkungen auf unseren Fischkonsum, sowohl direkte als auch indirekte. Durch den Abbau von größeren Plastikteilen im Meer entstehen winzige Partikel, die als Mikroplastik bezeichnet werden. Fische können diese Partikel aufnehmen, entweder indem sie sie direkt fressen oder sie über ihre Nahrungskette aufnehmen. Studien haben gezeigt, dass Mikroplastik in Fischen gefunden werden kann, die für den menschlichen Konsum bestimmt sind. Wenn wir solche Fische essen, nehmen wir möglicherweise auch Mikroplastik auf.

Chemikalienbelastung: Plastik kann verschiedene chemische Stoffe enthalten, die zur Herstellung oder Behandlung verwendet werden. Diese Chemikalien können aus dem Plastik in das Meerwasser übergehen und sich in den Geweben von Fischen anreichern. Wenn wir Fische mit einer solchen Chemikalienbelastung essen, könnten wir ebenfalls diesen Substanzen ausgesetzt sein.

Die Auswirkungen können sich auch indirekt zeigen, indem es das marine Ökosystem beeinflusst. Wenn zum Beispiel Plastikmüll Korallenriffe oder Seegraswiesen verschmutzt, können wichtige Lebensräume für Fische beeinträchtigt werden. Dies könnte zu einer Verringerung der Fischbestände führen und letztendlich unseren Zugang zu frischen und gesunden Fischen beeinträchtigen.

Diese Grafik verdeutlicht simpel und anschaulich wie das Plastik seinen Weg von unserem Mülleimer bis auf unseren Speiseteller findet. Ja, sorry wenn ich das so drastisch formulieren muss, aber genau so ist es. Natürlich insgesamt nicht "gerecht" verteilt - aber es geht im Moment darum, zu verstehen, dass jeder einzelne von uns dazu beigetragen hat und genauso etwas dagegen tun kann. Mir fiel es lange nicht ganz so leicht, so habe ich doch immer wieder in der Mittagspause, weil es schnell schnell gehen muss, mir im Supermarkt einen in Plastik verpackten Salat gekauft. Zum Beispiel. Das muss aber echt nicht sein. Genau wie Obst und Gemüse nicht zusätzlich verpackt werden muss.

Lasst uns im Supermarkt anfangen und beim Lebensmitteleinkauf darauf achten, welche Alternativen es zu dem gewohnten Produkt gibt. Oder geben könnte, wenn man sie selbst herstellt. Das macht Spaß und es gibt unendlich viele YouTube Videos mit Ideen hierzu. Für Essen und Trinken gibt es einfache Lösungen, wenn man unterwegs ist, sieht es wieder anders aus, aber man kann sich organisieren. Bei Kosmetikartikeln finde ich es schon schwieriger, das ist noch im Prozess. Hast du hierzu Ideen? Wie machst du das? Schreibe mir gerne eine Nachricht!

Ungewöhnliche Wege des Plastiks in die Weltmeere

Friendly Floatees

THE EPIC JOURNEY OF THE PLASTIC DUCKS

Ladungsverluste von Schiffen machen den kleinsten Teil der Plastikvermüllung in den Weltmeeren aus. Sehr bekannt wurde jedoch der Fall des Frachters Ever Laurel, der im Jahr 1992 auf dem Weg von Hongkong nach Tacoma während eines schweren Sturms seine Ladung verlor. Drei Container mit etwa 29.000 Plastiktierchen. Auf diese Weise wurden die gelben Quietscheentchen, grüne Frösche und blaue Schildkröten berühmt und es entstanden weitere Projekte daraus. Die Spielzeuge wurden über einen langen Zeitraum an verschiedenen Küsten angespült und gaben dabei den Forschern Auskunft über die Meeresströmungen. Seitdem werden etwa alle drei Jahre Teile dieser verlorenen Ladung in Alaska angespült.


Die Friendly Floatees sind seither ein Phänomen in der Ozeanforschung und wurden zu einem wichtigen Instrument in der Erforschung von Meeresströmungen. Sie wurden von Wissenschaftlern genutzt, um die Bewegungen des Plastikmülls in den Ozeanen zu verfolgen. Die Spielzeuge trieben auf verschiedenen Routen durch die Weltmeere und wurden an Küsten in Nord- und Südamerika, Asien, Europa und sogar in der Arktis gefunden. Die Friendly Floatees haben gezeigt, wie Plastikmüll durch die Ozeane transportiert wird und wie lange es dauern kann, bis er an Land gespült wird. Diese Studien haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Plastikmüll auf die Ozeane und die Bedeutung der Vermeidung von Plastikverschmutzung zu schärfen.


Gegenmaßnahmen

Projekte und Initiativen zur Bereinigung der Weltmeere

Das Ocean Cleanup Projekt von Boyan Slat ist eines von mehreren Projekten, die sich der Reinigung der Meere verschrieben haben. Das umfassende Vorhaben zur Bekämpfung von Plastikverschmutzung in den Ozeanen hat das Ziel, mithilfe von fortschrittlicher Technologie und der Zusammenarbeit mit Regierungen und Unternehmen, den Plastikmüll aus den Meeren zu entfernen und gleichzeitig das Bewusstsein für das Problem der Ozeanverschmutzung zu schärfen. Die Hauptkomponente des Projekts ist das System zur Reinigung der Ozeane, das aus Barrieren besteht, die durch die Strömungen der Ozeane bewegt werden und den Plastikmüll einfangen. Diese Barrieren werden von einem Schiff aus betrieben, das den gesammelten Müll dann an Land bringt, um ihn zu recyceln oder zu entsorgen.

Das Projekt hat seit seiner Gründung im Jahr 2013 viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wird von vielen Menschen und Organisationen unterstützt. Es gibt jedoch auch Kritiker, die argumentieren, dass das Projekt nicht effektiv genug sei, um das Problem der Ozeanverschmutzung zu lösen und dass es sich besser auf die Verhinderung von Plastikverschmutzung konzentrieren sollte. Dass es an einem solchen Projekt überhaupt Kritik gibt, ist nicht nachvollziehbar und unverständlich. Das Ocean Cleanup Projekt ist ein sehr wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Ozeanverschmutzung und ein Beispiel für den Einsatz von Technologie und Innovationen, um globale Umweltprobleme anzugehen.

The Ocean Cleanup

Ein Projekt von Boyan Slat

Ein kurzer Überblick der letzten zehn Jahre Entwicklung und Umsetzung des Projekts The Ocean Cleanup. Ein Sammelsystem sammelt eigenständig Plastikmüll in den Ozeanen, das im Anschluss sortiert und recycelt wird. Klick dich hier durch die Videos. 

Oceanmata

Ein Projekt von Dominik Karl

Oceanmata sammelt Meeresplastik, das an Balis Strände gespült wurde. Du kannst dieses Projekt mit dem Kauf von Handyhüllen oder Schmuck unterstützen. Ich hab mir auch schon ein Armband aus der Manta-Edition geholt. Sehr schön, gefällt mir wirklich gut und die Idee ist natürlich top!

Fortsetzung folgt!